Woher nehme ich Hoffnung, wenn ich von Krieg höre statt vom Frieden, von Klimakrise statt Bewahrung der Schöpfung, von Flucht aufgrund fehlender Lebensgrundlagen statt von Gerechtigkeit? Wie kann ich mich mit anderen Menschen verbinden und Teil der Lösung werden? Wie finden wir zueinander – mit unterschiedlichen Erfahrungen in dieser Gesellschaft? Wie können wir die vielen guten Ansätze stärken und umsetzen?
Die Initiative „Hoffnung für die Erde leben. Gerechtigkeit – Frieden – Schöpfung “ lädt Menschen ein, gemeinsam Antworten auf diese Fragen zu suchen und Teil einer Hoffnungsbewegung zu werden.
In Dresden können Sie vom 13.-15. September 2024 in unterschiedlichen Gesprächs- und Beteiligungsformaten selbst zu handelnden Akteur:innen werden.
Herzliche Einladung nach Dresden zu kommen!
Martin Klotz-Woock von der Basisgemeinde nimmt eine einer Panel Diskussion (3) teil.
PANEL 1: „Hoffnung auf Gerechtigkeit: Christliche Impulse für Demokratie und
Menschenwürde angesichts des zunehmenden Rechtsextremismus“
Die Warnungen vor einem Erstarken antidemokratisch-rechtsextremer Kräfte in Deutschland ist groß. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat erklärt, dass völkischer Nationalismus und Christentum unvereinbar sind. Und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands betont, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegen das Gebot der Nächstenliebe verstößt. Bislang führen diese eindeutigen Positionierungen allerdings nicht dazu, dass die Zustimmung zu rechtsextremen Positionen bei breiten Kreisen der Bevölkerung geringer werden. Deshalb soll in diesem Panel danach gefragt werden, in welchen Kontroversen unsere Gesellschaft und mit ihr die Kirche stecken, dass selbst eindeutige Warnungen so wenig Wirkung zeigen. Nach einer Analyse wird es darum gehen, was sich angesichts der aktuellen Entwicklungen für Aufgaben im Blick auf die Menschenwürde in unserem Land, in meinem Ort und meiner Kirchgemeinde stellen. In einem weiteren Schritt werden in einer Podiumsdiskussion kirchenleitende, Betroffenen- und lokalpolitische Perspektiven vorgestellt und miteinander ins Gespräch gebracht. Im dritten und letzten Schritt geht es darum, was konkret getan werden kann, damit die Entwicklung umgekehrt werden kann:Welche Möglichkeiten gibt es in unserem persönlichen Umfeld? Was ist aus eigener Kraft zu schaffen? Wofür wird Unterstützung benötigt?
PANEL 2: „Hoffnung auf Frieden und Sicherheit für alle – statt Hass, Vergeltung und Rache durch immer mehr (militärische) Gewalt“
Abner rief Joab zu:
Soll denn das Schwert ohne Ende fressen?
Weißt du nicht, dass daraus am Ende nur Jammer kommen wird? 2. Samuel 2,26
Die Logik militärischer Konfliktbearbeitung mit ihren sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Folgen hat derzeit scheinbar Vorrang vor anderen Konzepten der Konfliktprävention und -bewältigung; nationales und militärisches Denken und Reden überwiegt. Doch führt das aktuelle Aufrüsten und das Festhalten an nuklearer Teilhabe zu mehr menschlicher Sicherheit? Militärische Sicherheit scheint dem Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit am besten zu entsprechen. Können kooperative Sicherheitssysteme ebenfalls dieses Bedürfnis erfüllen? Was bedarf es dafür? Können wir als Christ*innen dem Konzept der militärischen Sicherheit etwas entgegensetzen? Die UN steht für das Konzept der gemeinsamen Sicherheit. Dem entsprechen die Texte der hebräischen Bibel, in denen es Sicherheit nur Hand in Hand mit Gerechtigkeit und Frieden für alle, vor Allem für die Verwundbarsten, gibt. Die Bibel bezeugt einen Gott, der patriarchalen Mustern widerspricht und eine Legitimation von Gewalt verweigert. Sie spricht von der Kraft, die in den Schwachen mächtig ist. Gott zeigt sich in Jesus als verwundbarer Mensch. Jesus fordert uns auf, unsere Feinde zu lieben, das Böse mit dem Guten zu überwinden.
Wir fragen: Wie könnten Alternativen zum gegenwärtigen System der Sicherheit durch militärische Aufrüstung und Abschreckung aussehen, damit ein friedliches Miteinander auch jenseits der Logik von militärischer Abschreckung und Gewalt funktioniert? Wie könnten/sollten kooperative Sicherheitssysteme gestaltet sein – auf internationaler/zwischenstaatlicher Ebene? Wie können wir ‚Sicherheit neu denken‘? Erfahrungen mit alternativen Ansätzen von und notwendige Voraussetzungen für ‚Sicherheit ohne Waffen‘ sollen diskutiert werden.
PANEL 3: „Hoffnung auf einen gerechten Wandel: anders wachsen in Zeiten
von ökologischen Krisen“
Jedes Jahr erinnert uns der Erdüberlastungstag daran, dass wir die natürlichen Ressourcen immer schneller verbrauchen. Ohne eine Reduktion des Konsum- und Produktionsniveaus von Energie und Ressourcen vor allem in den reichen Ländern im globalen Norden bleiben die Klimaziele unerreichbar. Die Begrenzung auf das „richtige Maß“ ist eine Frage globaler Gerechtigkeit, denn zum einen bedeutet Suffizienz, den Überkonsum und die Verschwendung zu senken, zum anderen aber ausreichend Energie und Ressourcen für die Sicherung der Grundbedürfnisse sicherzustellen. Diskussionen um eine nachhaltige und gerechtere Produktions- und Wirtschaftsform spielen kaum eine Rolle in der gesellschaftspolitischen Debatte. Dabei gibt es schon heute Institutionen und Unternehmen, die den Suffizienzansatz verfolgen und leben. Welche politischen Rahmenbedingungen müssen verändert werden, damit eine weniger ressourcenintensive Wirtschafts- und Lebensweise zur Regel wird? An welche Erfahrungen aus anderen Regionen und Traditionen können wir anknüpfen? Welchen Kompass geben uns die Kirchen, damit wir die Ethik des Genug mit Leben füllen? Wir wollen darüber diskutieren, wie wir gemeinsam zu einer positiven Vision vom guten Leben für alle kommen und über welche Wege wir zu einer gerechteren und ökologisch vertretbaren Wirtschaftsweise gelangen mit Impulsen von:
Martin Klotz-Woock, Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Wulfshagenerhütten
Walter Lechner, Referent für Sozialraumorientierung im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. (midi)
Prof. Wolfgang Lucht, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung und Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen
Nurseli Manurung, Doktorandin an der Humboldt-Universität Berlin zum Thema Öko-Feminismus, Berlin/Indonesien
Dagmar Winter, Bischöfin von Huntingdon in der Diözese Ely der Church of England und Vizepräsidentin der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK)