Glashüttenzeit von 1470 bis 1720
Das Geschlecht „von Ahlefeld“ herrschte im Mittelalter, ausgehend von seinem Stammsitz Lindau, über ein Gebiet von ca. 4000 ha, meist Waldgebiet. In Wulfshagenerhütten, damals „Havikhorst“ genannt, stand im 15. Jh. vermutlich eine hölzerne Turmhügelburg, um den Machtanspruch der Ahlefelds zu sichern.
Diese Turmhügelburg bot aber auch einen gewissen Schutz für die Glasbläsersiedlungen. In einer Waldglashütte lebten oft mehr als zehn Familien zusammen, was eine nicht unerhebliche Infrastruktur erforderte. Da die Glashütten nur zeitlich begrenzt betrieben wurden, waren die meisten Gebäude nicht sehr massiv gebaut.
Der Gutshof in Wulfshagenerhütten
Ein Gutsbetrieb ist in Wulfshagenerhütten seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar. Ungefähr 1000 Hektar Land wurden von diesem Hof aus bewirtschaftet.
Es gab einen zugehörigen Meierhof in Gettorf, dessen ehemaliger Standort nicht bekannt ist. 1670 verlegte die Witwe Magdalene von Thienen diesen Gettorfer Meierhof an die Levensau nahe Blickstedt. Der Meierhof erhielt den Namen „Wulfshagen“ und es wurde dort im Jahr 1699 ein repräsentatives barockes Herrenhaus errichtet.
Geschichte des Parks in Wulfshagenerhütten
Der ehemalige Gutspark wurde um 1865 als Landschaftsgarten mit einzelnen Solitärbäumen unterschiedlicher Arten geplant. Am äußeren Rand steht Wald mit alten Eichen, Buchen, Eschen und Lärchen, später kamen Ahorn und Linden hinzu. Dazwischen gab es große Lichtungen mit einzelnen Bauminseln, bestehend aus Eibe und Thuja. Alles war verbunden durch helle Wege, die regelmäßig mit frischem Sand vom Ostseestrand bestreut wurden der Salzgehalt ließ kein Wildkraut durchwachsen.
Herrenhaus Wulfshagenerhütten 1880
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Herrenhaus in Wulfshagenerhütten um ein Geschoß aufgestockt. Hinter der Südwestecke des Herrenhauses entstand ein Wirtschaftsgebäude mit Großküche, Wäscherei und Verwalterwohnung im OG. Dieser Bauzustand ist auf der Karte von 1877 dargestellt.
Herrenhaus Wulfshagenerhütten 1906
1906 wurde das Herrenhaus erheblich erweitert, Zwei Seitenflügel und ein großer Gartensaal verdoppelten die ursprüngliche Fläche des Herrenhauses. Es gab nun einen Spiegelsaal und ein prachtvolles Treppenhaus mit hohen Fenstern in farbiger Bleiverglasung der Berliner Firma „J.C.Spinn“.
Empfangsräume und Treppenhalle waren mit Holzpaneelen und aufwendig gestalteten Türen gestaltet. Alles im Geschmack der Zeit zwischen Jahrhundertwende und erstem Weltkrieg.