Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525 – 2025

gewagt

Das vierte Themenheft des Täufergedenkens 2025 liegt jetzt vor. Das Motto des Jahres 2023 „gewagt! gewaltlos leben“ konkretisiert sich in den Stichworten: Friedenskirche– Widerstand– Versöhnung.

Eine Artikel von Daniel Hänel von der Basisgemeinde mit dem Titel: Gemeinsam gegen Gewalt ander Schöpfung. Erfahrungen der Basisgemeinde erscheint in dieser Ausgabe. Siehe unten.

Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525 – 2025

Für Christinnen und Christen der täuferischen Kirchen bedeutet die von Jesus gelehrte Gewaltlosigkeit, keine Dienste an der Waffe zu leisten, auf Vergeltung zu verzichten und sich nicht gegen Verfolger und Gewalttäter zur Wehr zu setzen.Gewaltlos zu leben ist eine Herausforderung für jeden Christen im persönlichen Leben – im Handeln, Reden und Denken. Denn der Verzicht auf Waffengewalt, der oft als „Wehrlosigkeit“ bezeichnet wurde, hieß bei den historischen Täufern nicht einfach nur, Kriegsdienst abzulehnen. Dahinter standen Überzeugungen, die die Orientierung an dem gewaltlosen Handeln Jesu als maßgebend für die gesamte eigene Lebensführung ansahen. Der Impuls, gewaltlos zu leben, eröffnete ein breites Spektrum theologischer und lebenspraktischer Aspekte, die in den Täufergemeinden auch kontrovers diskutiert wurden. Gleichzeitig war Gewaltlosigkeit immer verbunden mit dem Rückzug aus der Gesellschaft, mit der „Absonderung“ von der „Welt“.

Die konkrete Umsetzung der Wehrlosigkeit im Alltagsleben stellte die Täufer in ihrer jeweiligen Zeit immer wieder vor neue Fragen. Während einige es ablehnten, durch ihre Steuern zur Finanzierung von Kriegen beizutragen, sahen andere Täufer darin keinen Konflikt mit ihrer Überzeugung, wehrlos zu leben. Einige gingen bewaffnet auf Reisen, um gegen Überfälle geschützt zu sein, andere verzichteten darauf, sich durch Waffen zu schützen. Auch die Todesstrafe war umstritten.

Herausforderungen für heute

Im Themenjahr „gewagt! gewaltlos leben“ wird gefragt, wie wir mit unseren Nächsten in Gemeinde und Gesellschaft umgehen. Beginnt Gewaltfreiheit nicht bereits im Denken? Wie kann Gewaltlosigkeit im Denken, Reden und Handeln in den Gemeinden und im zwischenmenschlichen Bereich mit dem täuferischen Friedenszeugnis weltweit in eine gute und fruchtbare Balance gebracht werden?In unserer heutigen Gesellschaft besteht die Herausforderung nicht darin, sich vor der Gewalt zurückzuziehen, sondern darin, der Gewalt mit gewaltfreien und friedensschaffenden Handlungen zu begegnen. In jüngerer Zeit sind daraus Initiativen zur Konfliktlösung und Mediation in politischen und zwischenmenschlichen Krisen und Konflikten erwachsen.

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